Klaus J. Bade

Prof. Dr. phil. habil., geb. in Sierentz (Elsass) 1944, o. Univ. Prof. em. (Neueste Geschichte), Universität Osnabrück bis 2007, lebt seither in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. Arbeitsfelder: Sozial-, Kultur- und Arbeitsfelder: Sozial-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte, Migration und Integration in Geschichte und Gegenwart, Migrations- und Integrationspolitik, kritische Politikbegleitung und Politikberatung. Begründer des Osnabrücker ›Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien‹ (IMIS), des ›bundesweiten Rates für Migration‹ (RfM) und der ›Gesellschaft für Historische Migrationsforschung‹ (GHM); Stellv. Vorsitzender des von der Bundesregierung (BMI O. Schily) eingerichteten Sachverständigenrates für Zuwanderung und Integration (Zuwanderungsrat) 2003/04; Gründungsvorsitzender des auf seine Konzeptidee zurückgehenden Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) 2008–2012; Fellowships/Gastprofessuren in Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien und den USA; Leiter deutscher und internationaler wiss. Forschungsprojekte; Mitglied zahlr. wiss. Vereinigungen, Kommissionen, Kuratorien und Beiräte. Autor und Herausgeber und Mitherausgeber von rund 50 Büchern und zahlreichen anderen Veröffentlichungen zur Kolonialgeschichte, zur Sozial-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte sowie zur Entwicklung von Bevölkerung und Wanderung in Geschichte und Gegenwart. 2017/18 Rückzug aus öffentlicher Diskussion, Politikberatung und Publizistik zur kritischen Politikbegleitung.

Beruflicher Werdegang

  • Berufung in den neu gegründeten Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) und Ernennung zu dessen Gründungsvorsitzendem durch die Stiftungen im Oktober 2008; Wahl durch die Mitglieder zum Vorsitzenden im Januar 2009; Abschied auf eigenen Wunsch im Juli 2012;
  • Emeritierung Oktober 2007, Lehrstuhl für Neueste Geschichte (19./20. Jahrhundert) der Universität Osnabrück;
  • Berufung in den von der Bundesregierung (BMI O. Schily) eingerichteten Sachverständigenrat für Zuwanderung und Integration (Zuwanderungsrat), 2003/04;
  • Fellow am Netherlands Institute for Advanced Study (NIAS) der Kgl. Niederländischen Akademie der Wissenschaften 2002/03;
  • Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin 2000/01;
  • Fellow am Netherlands Institute for Advanced Study (NIAS) der Kgl. Niederländischen Akademie der Wissenschaften 1996/97;
  • Berufung auf den Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. 1993 (abgelehnt);
  • Begründer und Vorstand (1991–1997 Gründungsdirektor, 1997–2007 Vorstand, 2002–2005 Direktor) des interdisziplinären ‚Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien‘ (IMIS) der Universität Osnabrück;
  • Akademie-Stipendiat der VolkswagenStiftung 1991;
  • Fellow/Visiting Professor am St. Antony’s College, Oxford University 1985;
  • Berufung auf den neu eingerichteten Lehrstuhl für Neueste Geschichte (19./20. Jahrhundert) der Universität Osnabrück 1982; zeitgleich Erstplazierung für die Neubesetzung des Lehrstuhls für Wirtschaftsgeschichte (Nachfolge Prof. Dr. H. Kellenbenz) an der Fakultät für Wirtschafts- u. Sozialwiss. der FAU in Nürnberg: Berufungsangebot (für den Fall einer Ablehnung der Berufung nach Osnabrück) abgelehnt;
  • Ernennung zum Prof. a. Z. für Neuere und Neueste Geschichte, FAU Erlangen-Nürnberg 1981;
  • Lehrstuhlvertretung für Neuere und Neueste Geschichte, Universität Augsburg 1980/81;
  • Habilitation mit Lehrbefugnis für Neuere und Neueste Geschichte, FAU Erlangen-Nürnberg 1979;
  • Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Habilitanden-Stipendium) 1977/78;
  • Fellow am Center for European Studies, Harvard University, 1976/77;
  • Studium von Geschichte, Germanistik, Politik- und Sozialwissenschaften, Promotion an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg 1972;

Auszeichnungen / Ehrungen

  • Einrichtung des ,Klaus J. Bade Nachwuchspreises für Migrations- und Integrationsforschung‘ (KJB Award) am Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) der Humboldt-Universität durch die Gemeinnützige Hertie Stiftung 2024;
  • Ehrenmitgliedschaft der Otto Benecke Stiftung e.V. 2018;
  • Ehrenmitgliedschaft des bundesweiten Rates für Migration (RfM) 2016;
  • Ehrenpreis der Türkischen Gemeinde Deutschlands 2008;
  • Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 2007;
  • Jahrespreis der Helga und Edzard Reuter-Stiftung 2006;
  • Möser-Medaille der Stadt Osnabrück 2005;
  • Philip Morris Forschungspreis 2002;

Forschungsprojekte (Drittmittel) u.a.

  • Handbuch ‚Migration und Staat in Deutschland seit dem 17. Jahrhundert‘, zus. m. J. Oltmer (Niedersächs. Vorab der VolkswagenStiftung, 2006–2009);
  • Enzyklopädie Migration in Europa vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart (Netherlands Institute for Advanced Study (NIAS), Wissenschaftskolleg zu Berlin, Fritz Thyssen-Stiftung, Stiftung Bevölkerung – Migration – Umwelt), 2001–2007;
  • Migration und Politik in der Weimarer Republik (Fritz Thyssen Stiftung), 1998–2001;
  • Espelkamp – Geschichte eines Integrationsmodells (NRW-Stiftung, Aufbaugemeinschaft Espelkamp, Stadt Espelkamp, Interessengemeinschaft Espelkamper Unternehmer), 1996–1999;
  • Spannungsausgleich im Eingliederungsprozeß: Niedersachsen seit der Nachkriegszeit (VolkswagenStiftung), 1993–1996;
  • Auswanderung aus der Berghauptmannschaft Clausthal nach Südaustralien in der Mitte des 19. Jahrhunderts (VolkswagenStiftung), 1992–1995;
  • German and American Migration and Refugee Policies, Steering committee (American Academy of Arts and Sciences / German-American Council), 1992–1996;
  • Bundesnetzwerk Migration – Integration – Minderheiten (Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Freudenberg Stiftung), 1991–1993;
  • Westdeutsche Wanderungspolitik, internationale Wanderungskooperation und europäische Integration 1945–1961 (VolkswagenStiftung), 1991–1994;
  • Integration von Flüchtlingen und Vertriebenen in Osnabrück und im Osnabrücker Land (Niedersächs. VW-Vorab), 1984–1987;

Mitgliedschaften (Auswahl)

Wissenschaft:

  • Arbeitsstelle Interkulturelle Konflikte und gesellschaftliche Integration (AKI) am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), Steuerungsgruppe, 2003–2007;
  • Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Forschungszentrum, Wiss. Beirat, 2005–2019;
  • Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BIB) beim Statistischen Bundesamt, Kuratorium, 2002–2007;
  • Deutscher Hochschullehrerverband;
  • Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven, Kuratorium, 2005–2008;
  • German-Israeli Foundation (GIF), Bonn/Jerusalem, Scientific Advisor, 1993–2008;
  • Gesellschaft für Historische Migrationsforschung (GHM), Konzeptautor und Gründungsvorsitzender, 1996;
  • Historische Kommission für Niedersachsen und Bremen, Arbeitskreis für Wirtschafts- und Sozialgeschichte;
  • Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück, Konzeptautor, Mitbegründer und Vorstandsmitglied (1991–1997 Gründungsdirektor, 1997–2007 Vorstandsmitglied, 2002–2005 Direktor);
  • Internationale Gesellschaft zur Erforschung des Weltflüchtlingsproblems (19932008);
  • Rat für Migration (RfM), Konzeptautor, Mitbegründer, Vorstandsmitglied (Stellv. Vorsitzender 1991–2006);
  • Research Centre for Germanic Connections with New Zealand, Univ. of Auckland, New Zealand, Advisory Board;
  • Sachverständigenkommission für den Sechsten Familienbericht (‚Familien ausländischer Herkunft in Deutschland‘) der Bundesregierung, 1996–1999;
  • Sektion Migration und Ethnizität der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS);
  • Verband der Historiker Deutschlands;
  • Wiss. Beirat div. historischer Ausstellungen, u.a.: ‚Von Fremden zu Frankfurtern‘ , Historisches Museum Frankfurt a.M., 2003/04; ‚Hier geblieben: Zuwanderung und Integration in Niedersachsen seit dem Zweiten Weltkrieg‘, Nds. Landeszentrale für politische Bildung, Hannover, 2000–2002; ‚Migration und Integration‘, Deutsches Historisches Museum Berlin, 2004/05; Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven;

Staat/Politik:

  • Beirat für Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, 2006–2010;
  • Bündnis für Demokratie und Toleranz der Bundesministerien des Innern und der Justiz, Beirat, 2004–2008;
  • Integrationsbeirat der Bundesregierung, 2011–2017;
  • Integrationsgipfel der Bundesregierung, 2006/07 (Plenum, Arbeitsgruppe), 2007–2014;
  • Islamkonferenz der Bundesregierung, 2006/07 (Arbeitsgruppe 1: Grundsatzfragen);
  • Landeszentrum für Zuwanderung Nordrhein-Westfalen, Konzeptautor und Beirat (bis 2005);
  • Niedersächsischer Landtag, Kommission zu Fragen von Migration und Teilhabe, 2014–2017;
  • Sachverständigenrat für Zuwanderung und Integration der Bundesregierung (Zuwanderungsrat), Stellv. Vorsitzender, 2003/04;
  • Unabhängige Kommission Zuwanderung, Gutachter, 2000/2001;

Stiftungen/Vereinigungen:

  • Auswahlgremien/Beratung bei Wettbewerben zum Themenbereich ‚Migration/Integration’ (z.B. Bertelsmann-Stiftung: Carl-Bertelsmann-Preis 1992: ‚Zusammenleben in einem multikulturellen Staat’; Bertelsmann-Stiftung/BMI 2004: ‚Erfolgreiche Integration ist kein Zufall. Strategien kommunaler Integrationspolitik’; Carl-Bertelsmann-Preis 2008: ‚Integration braucht faire Bildungschancen’;
  • Deutsche UNESCO-Kommission, 1996/97;
  • DeutschPlus, Erweiterter Vorstand, 2013ff.;
  • Gemeinnützige Hertie-Stiftung, START, Kuratorium, 2006–2016;
  • Interkultureller Rat, Beirat, 2013ff.;
  • Neue Medienmacher, Beirat, 2014ff.;
  • Otto Benecke Stiftung (OBS, Fachbeirat) und Akademie für Migration und Integration der OBS, (Konzeptautor und Wiss. Beirat der Beiträge der Akademie für Migration und Integration), 1995–2018;
  • Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR), Konzeptautor und Gründungsvorsitzender, 2008–2012;
  • Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus, Gründungsmitglied, 2014;
  • VolkswagenStiftung, Kuratorium, 2002–2012;
  • VolkswagenStiftung, Wiss. Beirat der Forschungsschwerpunkte ‚Das Fremde und das Eigene‘ sowie ‚Die Konstruktion des Fremden’, 1993–2001 (Vorsitzender 1995ff.);

Kirchen:

  • EKD, Kammer Migration und Integration, 2013–2015;
  • EKD, Kommission für Ausländerfragen und ethnische Minderheiten, 1993–1997;
  • Gemeinsame Kirchliche Arbeitsgruppe zum Problemfeld Asyl – Flüchtlinge – Migration, 1995–1997.